Twitter sieht Bedrohung in Threads und beschuldigt Meta des Betrugs

Twitter beschuldigt Meta des Betrugs bei seinem neuen Messaging-Dienst Threads. Nach Angaben des Unternehmens von Elon Musk hat die Instagram-Muttergesellschaft Dutzende ehemalige Twitter-Mitarbeiter beschäftigt, die Zugang zu den Geschäftsgeheimnissen der Plattform hatten.

So schreibt ein Twitter-Anwalt in einem Brief, der Semafor vorliegt. Auch Musk meldet sich zu Wort und schreibt auf Twitter: “Wettbewerb ist in Ordnung, Betrug nicht.”

Eine Quelle von Semafor sagt, die Anschuldigungen von Twitter seien unbegründet. “Niemand im technischen Team von Threads ist ein ehemaliger Twitter-Mitarbeiter”, zitiert die Nachrichtenseite.

Die Anschuldigungen scheinen jedoch ein Zeichen dafür zu sein, dass Twitter die neue Konkurrenz als ernsthafte Bedrohung ansieht. In den ersten 18 Stunden nach dem Start hat Threads bereits mehr als 30 Millionen Anmeldungen erhalten.

Threads-Konten von Berühmtheiten wie Jennifer Lopez, Shakira und Hugh Jackman sowie von Medienunternehmen wie The Washington Post, Reuters und The Economist sind bereits aktiv.

Höchstwahrscheinlich ist Threads deshalb so erfolgreich, weil die App mit Instagram verknüpft ist. Dies ermöglicht es den Nutzern, ihre Follower und Follower-Listen zu Threads zu bringen. Jüngsten Zahlen zufolge hat Instagram mehr als zwei Milliarden monatlich aktive Nutzer, fast zehnmal so viele wie Twitter.

Andere Twitter-Konkurrenten hatten nur begrenzten Erfolg. Mastodon hat 1,7 Millionen monatlich aktive Nutzer, während Bluesky etwa 265.000 Nutzer hat. Twitter selbst hatte im Mai letzten Jahres 229 Millionen monatlich aktive Nutzer.